Letzte Pflanzung der Saison:
Ein tierisches Problem und Verstärkung aus Sachsen

Eine der ersten von uns gepflanzten Stileichen

Der letzte Pflanzeinsatz der vergangenen Wintersaison liegt hinter uns, und nun wird es Zeit, mal ganz schnell darüber zu berichten.  Denn – unverhofft kommt oft – lief es nicht ganz nach Plan …

Der Plan war eine Nachpflanzung auf dem schönen großen Gartengrundstück von Herrn Krüger an den Salbker Seen. Hier hatten wir im November 2021 rund 900 Pflanzen in die Erde gebracht. Dann kamen zwei heiße Sommer, und obwohl das Grundstück nur etwa 200 Meter von der Elbe entfernt liegt, kämpfte Krüger vergeblich um eine hinreichende Bewässerung – sein Brunnen fiel trocken, viele Bäume und Sträucher überlebten das nicht. So etwas kann durch geologische Gegebenheiten passieren, wenn von unten kein Wasser nachdrücken kann. Wir boten also eine Nachpflanzung an.

 

Weil unser Pflanzenexperte Uwe Truckenmüller am Pflanztag keine Zeit hatte, wurden die Pflanzen am Nachmittag zuvor von seinen Leuten angeliefert, während Krüger mit seinen 81 Jahren, zu einem Halbmarathon in Polen war.

Also waren wir zur Annahme vor Ort – und erlebten eine tierische Überraschung. Die Rehe, die uns bereits zur ersten Pflanzung Kummer bereitet hatten, waren wieder da. Nur diesmal waren es drei. Und angeknabberte Pflanzenspitzen deuteten darauf hin, dass sie schon etwas länger hier „wohnten“.

Schnelle, drastische Entscheidung: Nein – wir pflanzen keine Wildfütterung. Und zum Heraustreiben der Tiere, die Suche nach dem „Eingang“ und der Reparatur des Zauns fehlten uns knapp 20 Stunden vor Beginn der Pflanzung

Vereinsmitglieder Elke und Ingolf Otto packen mit an
Michael aus Dresden packt mit Freude an

schlicht die Möglichkeiten – Zeit, Leute und Material.

Planänderung. Wir baten die Leute vom Pflanzenhof Beyme, alles zur Oebisfelder Straße zu bringen – unsere Pilotfläche von 2020. Denn die Pflanzen mussten irgendwo in die Erde, und hier war noch ein wenig Platz. Dann: Blitzaktion über E-Mails Sozialen Medien – die rund 30 eingeladenen Helfer und Helferinnen mussten benachrichtigt werden, dass sie nun nach Rothensee statt nach Fermersleben fahren mussten.

Am nächsten Tag der Einsatz dort. Das Wetter kühl und feucht, der Boden schwer und klebrig, die Wege weit, denn die Holzhackschnitzel konnten mit dem Lkw nicht an die Fläche gebracht werden, sondern mussten über 200 Meter mit Schubkarren rangebracht werden. Nie zuvor haben wir so lange gebraucht, um 250 Bäume und Sträucher einzubuddeln, erst nach fast fünf Stunden waren wir fertig.

Neben einigen bekannten Gesichtern, die spontan den Weg zur alternativen Fläche gefunden hatten, freuten wir uns über den Besuch von Martin und Michael, die extra aus Sachsen für die Pflanzung angereist waren!

„Um mit unseren guten Freunden, Anna und Martin aus Magdeburg, wieder ein aktives Wochenende zu erleben, wurden wir auf die Baumpflanzaktion von „Otto pflanzt!“ in Magdeburg-Rothensee aufmerksam. Diese hat uns sehr begeistert, insbesondere weil wir hier zahlreiche interessante neue Menschen kennenlernen konnten, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen. Wir verstanden uns auf Anhieb so gut, dass wir im Anschluss an die Pflanzaktion direkt zu einer privaten Gartenparty eingeladen wurden. So konnten wir neue Bekanntschaften schließen, welche

Martin aus Chemnitz bleibt trotz wechselhaftem Wetter bis zum Schluss dabei

wir auch nach diesem begeisternden Samstag weiterführen werden. Dafür hat sich der weite Weg aus Dresden bzw. Chemnitz auf jeden Fall gelohnt.“

Martin aus Chemnitz und Michael aus Dresden

Dabei waren wir in der Planung von einer Blitzpflanzung ausgegangen – für 250 Pflanzen brauchen wir normalerweise nicht mal bis Mittag. Wir hatten deshalb darauf verzichtet, unsere Sponsoren um Verpflegung zu bitten; Mittagessen fiel also auch noch aus …

Egal – es ist geschafft, die Saison vorbei, insgesamt hat Otto pflanzt! seit Beginn vor gut drei Jahren über 30.000 Gehölze gepflanzt. Ein guter Schritt in Richtung unseres Ziels, für jeden Menschen aus Magdeburg einen Baum (oder Strauch) zu pflanzen, nun fehlen nur noch knapp 212.000 🙂

Damit unsere neuen Pflanzen, auf unserer alten Fläche besser geschütz sind, haben wir Holzhackschnitzel zugegeben
Julia und Felix bringen Holzhackschnitzel an die Pflanzen. Nach dem zweiten Regenschauer erfreuen sie sich gerade über den Regenbogen

Die nächste Pflanzsaison beginnt erst wieder im November – und was passiert bis dahin? Jede Menge! Verwaltungskram, Vereinspräsentationen, IT-Sachen, politische Arbeit – und vor allem Akquise: Wir suchen ja ständig neue Flächen, um weitere Bäume zu pflanzen. Und letztlich haben wir auch mal wieder mehr Zeit, uns zu einem lockeren Beisammensein zu treffen. Hast Du vielleicht Lust mitzumachen, uns kennenzulernen, uns vielleicht irgendwie zu unterstützen? Dann komm einfach zu einem unserer nächsten Treffen! Zum Beispiel am 13.04. in unser Grünes Klassenzimmer. Oder schreib uns auch gern eine Nachricht, damit wir in Kontakt kommen. Wir freuen uns, dich kennenzulernen!