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gepflanzte Bäume
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Oebisfelder Straße: Der Brunnen ist
gebohrt, wir haben ihn gleich eingeweiht!

Da saß jeder Handgriff: Die Brunnenbauer brauchten nur drei Stunden

Gegen Hitze hilft – viel Wasser! Das gilt vor allem für die Bäume. Am vergangenen Freitag haben wir unsere Pilot-Fläche an der Oebisfelder Straße bewässert, den nördlichen Teil aus einem Hydranten, den südlichen mit unserem nagelneuen Brunnen!

Acht Leute, acht Schläuche und los ging’s. Bei 35 Grad, es war verdammt heiß. Dazu kam, dass wir uns auf der südlichen Fläche durch fast hüfthohes Kraut lavieren mussten, das in der Zwischenzeit aufgewachsen ist, um die dazwischen wachsenden Bäumchen zu suchen. Auf der Nordfläche dagegen wachsen vor allem die Bäume der Streuobstwiese; Bäumchen und Sträucher besiedeln nur die Wälle im Norden und Westen. Zwischen den Obstbäumen die Bienenweiden-Aussaat und – natürlich – ebenfalls Wildkräuter. Machen wir es kurz, die Bewässerungsaktion dauerte knapp vier Stunden.

Das Wasser auf der Nordfläche kam, wie beim ersten Wässerungseinsatz, aus dem Hydranten an der Straße, wir haben bei den SWM wieder ein Standrohr gemietet. In Nähe der Südfläche gibt es jedoch keinen Hydranten. Wir mussten also einen Brunnen bohren lassen. Eigentlich war der Termin dafür schon im Mai zugesagt gewesen. Die Firma hatte uns dann leider irgendwie vergessen. Am letzten Mittwoch plötzlich der Anruf: Wir sind jetzt da, wir fangen an! Nichts wie hin …

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An einem Drahtseil befestigt, fährt nun eine dünnere Metallhülse mit einem Rückschlag-Ventil am unteren Ende hinab – und wieder ein Stück hoch – und wieder hinab. Von unten drückte sich der Schlamm also hinein, kann nicht mehr heraus, die Hülse füllte sich und wird dann wie ein voller Eimer hochgeholt, geleert und taucht wieder ab, holt neuen Schlamm hoch. Immer tiefer treibt die Maschine Bohr-Hülse in die Erde …

Das Video seht Ihr unten.

Drei Stunden lang, dann ist die Tiefe von acht Metern erreicht. Am Schluss zieht die Maschine die Bohr-Hülse wieder heraus, die Männer lassen ein 11,5 Zentimeter dickes blaues Kunststoffrohr hinab, fixierten es ringsum mit feinem Kies, sägen es oben ab. Dann versenken sie ein Saugrohr und ein Maßband mit Sensor: Das Grundwasser liegt dort in etwa drei Metern Tiefe, sinkt auch beim Pumpen nicht tiefer als vier Meter ab. Deckel drauf – fertig!

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Nun drängte die Zeit, es war ja schon tagelang trocken. In nur zwei Tagen mussten wir Helferinnen und Helfer zusammentrommeln, Termine abstimmen, um am Wochenende zur Tat zu schreiten. Wir danken den Fleißigen, die sich so kurzfristig zu dem vierstündigen Einsatz gemeldet haben.

An den Stamm - nicht an die Blätter: Jedes Bäumchen bekommt ein paar Liter
Das Wasser zieht schnell in den Boden ein

Aber man darf Pflanzen bei praller Sonne doch gar nicht wässern, oder?

Verbreitetes Halbwissen. Das sind die Fakten:

Ein Mythos ist der sogenannte “Brennglas-Effekt”. Dazu müssten die Tropfen extrem groß sein, um genug Licht bündeln zu können, sie dürften trotzdem nicht ablaufen und müssten zufällig die richtige optische Brennweite haben. Zugleich dürften sich die Blätter minutenlang nicht bewegen. Eher unwahrscheinlich.

Richtig ist, dass grundsätzlich empfohlen wird, in kühlen Stunden zu wässern. Der Grund: Dann kann mehr Wasser tief in den Boden eindringen, während bei großer Wärme ein Teil ungenutzt verdunstet.
Nur: Ob dabei die Sonne brennt oder der Himmel bewölkt ist – unerheblich! Wichtig ist die Temperatur. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft rät daher zum Gießen um 4 Uhr morgens oder nach Sonnenuntergang, derzeit also erst nach etwa 21.40 Uhr.

Richtig ist auch: Bei Trockenheit ist den Pflanzen das Wasser zu jeder Uhrzeit willkommen – sie haben Durst. Eine Wässerung bei Sonnenschein wird sie nicht umbringen, ihnen aber im Zweifel das Überleben sichern.

Wann ist nun die nächste Wässerung? Kommt darauf an, wie viel es in dieser Woche regnet. Vielleicht schon am kommenden Wochenende. Wir teilen es Euch über die Info-Kanäle mit …

Video: So wird unser Brunnen gebohrt