Unabhängig davon, welche Partei jemand wählt: Die Stimmabgabe hat auch – und gerade – bei der Kommunalwahl spürbare Auswirkungen auf unser Leben. Hier die Erklärung.
Die Landeshauptstadt hat zur Kommunalwahl 10 Wahlbezirke. Daraus werden insgesamt 56 Stadträtinnen und Stadträte gewählt. 56 geteilt durch 10 ergibt 5,6. Das ist eine ziemlich ungerade Zahl – und: die Stadtratsmandate werden auch nicht etwa gleichmäßig auf die 10 Wahlbezirke aufgeteilt.
Die Anzahl der Stadträtinnen und Stadträte pro Wahlbezirk hängt allein von der Wahlbeteiligung in den jeweiligen Wahlbezirken ab.
Ein Beispiel:
Die Beteiligung an der Kommunalwahl 2019 lag im Wahlbereich 08 (Ottersleben, Stadtfeld West, Diesdorf) bei 59,9 Prozent – und damit über dem Magdeburger Durchschnitt von 53,4 Prozent. Das bescherte dem Wahlkreis 08 insgesamt 10 Stadtratsmandate.
Der Wahlbereich 03 (Nordwest, Alt und Neu Olvenstedt und Großer Silberberg) hatte eine Wahlbeteiligung von 51,1 Prozent, also nicht sehr viel weniger als im Bereich 08. Doch da er unter dem Stadt-Durchschnitt lag, wurden ihm nur 4 Stadtratsmandate zugeteilt.
Die Beteiligung – also auch die eigene Teilnahme an der Wahl – hat einen enormen Einfluss auf die Zahl der Stadträtinnen und Stadträte, die den eigenen Stadtteil und die eigenen Interessen für die nächsten fünf Jahre im Rathaus vertreten.
Wie mag die Abstimmung im Stadtrat wohl ausfallen, wenn es zum Beispiel um die Sanierung einer Schwimmhalle in Diesdorf (Wahlbereich 08) ODER in Olvenstedt (Wahlbereich 03) geht – wenn die Stadt nur Geld für eine Schwimmhalle ausgeben kann?
Jede Stimme – egal für welche Partei – stärkt den eigenen Stadtteil und nicht zuletzt unsere Demokratie.