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gepflanzte Bäume
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Mission Stadtgrün retten!

Unser Stadtgrün leidet unter der diesjährigen extremen Trockenheit. Das ist in allen Stadtteilen zu sehen. Deswegen haben wir im Rahmen des Runden Tisches Magdegrün die Magdeburgerinnen und Magdeburger aufgerufen, unser Stadtgrün zu wässern. Als kleinen Anreiz haben wir als Verein, mit unseren Partnern einen Wettbewerb ins Leben gerufen. Da wir aber nicht nur reden möchten, sondern auch selbst anpacken, sind wir in kleinen Teams losgezogen und haben gewässert.

Hauptschwerpunkt über fünf Wochen waren die Bäume rund um die Johanniskirche. Dafür haben wir meist Brunnenwasser vom Grundstück von unseres Ehrenmitglieds Uwe Truckenmüller geholt und sind dann mit Eimern und Kanistern losgezogen, um das Wasser an die Bäume zu bringen. Dabei haben uns im Laufe der Zeit immer mehr Leute unterstützt und wir sind immer effizienter geworden. 

Von Wässerung zu Wässerung hatten wir mehr Bollerwagen, Lastenräder und mit Hängrietta einen 1a-elektrischen Anhänger fürs Fahrrad bzw. zum Laufen. Ihr fragt euch, wo wir den her haben?
Den haben wir uns ausgeliehen. Es kommt noch besser, das könnt ihr auch, schaut einfach mal bei Uncrowd Magdeburg vorbei.

Im Video seht ihr, wie Christoph  mit Hängrietta das Wasser an die Bäume bekommen hat. So hat der Wässerungseinsatz für alle Spaß gemacht!

Bei Einsätzen an der Kanonenbahn haben wir mit Hängrietta und zwei Lastenrädern Wasser von einer öffentlichen Pumpe geholt und sind zur etwa 1 km entfernten Kanonenbahn gefahren. Dabei haben wir mit einer Fahrt ganze 350 Liter transportiert bekommen. 

Übrigens haben wir die Standorte der Pumpen der gesamten Brunnen in der Stadt digitalisiert. Wir haben von der unteren Wasserbehörde die Standorte (Straßennamen) der Pumpen bekommen. Nachdem wir die Straßennamen der Pumpenstandorte hatten, haben wir mit Jens Winter die Magdeburger Twitter-Gemeinschaft aufgerufen, uns die GPS Koordinaten zu schreiben. Keine 48 Stunden später hatten wir so gut wie alle Koordinaten zusammen. Alle Punkte hat Jens Winter dann alle auf seiner Seite www.baumfreunde-md.de/home implementiert und damit wird allen die Suche nach einer öffentlichen Pumpe erleichtert! Die Geschichte dazu haben wir hier ausführlich beschrieben.

Nachdem es sich etwas herumgesprochen hatte, dass wir in Kleingruppen losziehen und Stadtgrün wässern, wurden wir von Patrick Egenwald angesprochen. Er ist Geschäftsstraßenmager in der Alten und Neuen Neustadt und ehrenamtlich bei uns engagiert. Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Rothensee haben wir gemeinsam mit Patrick in der Moritzstraße, in der er auch sein Stadtteilbüro hat, gewässert. Dabei haben wir leider die Erfahrung machen müssen, dass das Wasser garnicht eindringen konnte, sondern weggeflossen ist. Da mussten wir dann mit viel Geduld den Boden erst einfeuchten und dann nachgießen.

Bei einer gemeinsamen Wässerung in Olvenstedt mit den Kindern und Jugendlichen des Treffs Mühle haben wir die Jugend für ihre Natur im Quartier sensibilisiert. Dabei haben uns Stefan Köhler, die Streetworkerin Sandra Tempel und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung unterstützt. So haben wir zwei Fliegen auf einmal geschlagen und sowohl Stadtgrün gewässert, als auch  Bildungsarbeit geleistet.

Am letzten Freitag hatten wir dann die größte öffentliche Aktionär Wässerung des Stadtgrüns durchgeführt.

Einsatzort: Die Bäume im Labyrinth an der Karl-Schmidt-Straße in Buckau. Dafür brachte die Buckauer-GWA den Stein ins Rollen.

Ihr Sprecher Patrick Jannack rief ein Nachbarschafts-Gießen ins Leben. Als wir durch die Volksstimme davon erfuhren, boten wir sofort Hilfe an. Gemeinsam schauten wir uns zunächst die Lage vor Ort an.

Wir erklärten ihm, wie wir in den vergangenen Wochen geholfen haben, das Stadtgrün zu wässern. Nach Möglichkeit verwendeten wir öffentliche Pumpen für unsere Wässerungen. Doch leider ist die Pumpe in der Nähe zurzeit defekt und kam somit für die geplante Aktion nicht in Frage. 

… deswegen lockert Christoph den Boden auf, damit der Boden das Wasser besser aufnimmt.

Um die selbst betreute Fläche an der Oebisfelder Straße wässern zu können, hat Otto pflanzt! über den Sommer von den SWM ein Standrohr zum Anschluss an einen Hydranten ausgeliehen – und das kam auch hier zum Einsatz.

Mit schwerer Technik packt die Freiwillige Feuerwehr Südost mit an

Am Freitag um 19 Uhr rückten 13 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Südost an um zu unterstützen.

Zu dem Zeitpunkt füllte sich langsam das Labyrinth mit Menschen. Nach einer kleinen Ansprache durch die GWA und einer Gieß-Einweisung durch uns begann die Aktion.

Über 50 Anwohnerinnen und Anwohner, meist junge Familien mit Kindern, packten mit an.

Livemusik und kühle Getränke von Voelkel und dem Brauhaus Brewckau sorgten für gute Laune.

Nachdem es langsam dunkel geworden war, stellten die Kameraden der Feuerwehr zwei große Lichtmasten auf.

Ich bin gerne zu der familienfreundlichen Aktion in Buckau gekommen und fand besonders daran Gefallen, wie das Verantwortungsgefühl der Kinder für ihre Umwelt über die Faszination für die Feuerwehrtechnik nachhaltig geweckt werden konnte. Diese spaßige Kombination finde ich für die Zukunft beispielhaft.

Spontane Unterstützung bekamen wir bei dieser Aktion durch das Autohaus Nordstadt GmbH. Mit einem Transporter und 2000 Liter Wasser im Gepäck rückten die Mitarbeiter an. Nach der Wässerung im Labyrinth, wo insgesamt 11500 Liter Wasser an die Bäume gebracht worden waren, zogen die Helferinnen und Helfer mit dem Transporter des Autohauses weiter zum Spielplatz in der Gaertnerstraße, Ecke Norbertstraße, und wässerten dort die Bäume.

Wir freuen uns übrigens, wenn sich noch mehr lokale Firmen einbringen würden, für unser Stadtgrün.

Übrigens: Das Wasser – abgesehen von den 2000 Litern – die das Autohaus Nordstadt gespendet hat, bezahlt der Verein Otto pflanzt! e.V. bei den SWM.

Die Lage im ganzen Stadtgebiet ist dramatisch, die diesjährige historische Trockenheit ist sehr vielen Bäumen im Stadtgebiet anzusehen. Wir brauchen für die nächsten Jahre ein Bewässerungskonzept, das an die sich dramatisch verändernden Klimabedingungen angepasst ist. Die nächsten Sommer werden im Durchschnitt nicht leichter für das Überleben unser Stadtbäume, dies ist Konsens in der Wissenschaft!

Das nötige Umdenken in der Pflege muss auch im Stadtgartenbetrieb Einzug halten. Stadtbäume tragen wesentlich zur Abkühlung, zum Wohlbefinden und zur Luftqualität bei. Dies müssen wir bewahren, dafür müssen wir uns einsetzen!

Es ist nicht mehr ausreichend, wenn sich die Stadt nach fünf Jahren aus der Pflege zurückzieht. Dazu muss aber der Stadtrat dem Stadtgartenbetrieb die notwendigen Mittel zu Verfügung stellen.

Wir wollen in den nächsten Jahren das Konzept solcher öffentlichen Wässerungsaktionen – als Event für die ganze Familie und auch als dezentrale Pflegepatenschaften – im Stadtgebiet ausbauen. Wir fordern  die Stadt auf, ihrer Aufgabe der Pflege von öffentlichem Stadtgrün intensiver nachzukommen. Viele Bäume in der Stadt werden das Jahr nicht überleben.