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Was macht denn bloß der ganze Sand
auf der Fläche an der Oebisfelder Straße?

Der riesige Laster musste zweimal rückwärts auf die Fläche fahren – zentimetergenau durch die Öffnung im Zaun, und beide Male kippte er knapp 30 Tonnen Sand ab. Der Grund: Auf unseren Pflanzflächen an der Oebisfelder Straße wird demnächst die Bienenweide angelegt! Eine Fläche, auf der schon im Sommer die Blüten Tausender bunter (heimischer) Plfänzchen leuchten sollen. Ein gutes Nahrungsangebot für (Wild-) Bienen. Das Projekt machen wir zusammen mit dem Verein Bienenweide e. V.

Was aber haben Bienen und Blumen mit Sand zu tun? Der eher schwere Boden auf den Flächen ist prima für Bäume, aber nicht so sehr für kleine Blühpflanzen, die mageren Boden lieben. Außerdem ist der Boden sehr fest. Da er auch sehr steinig ist, kam ein Eggen nicht infrage. Ausweg: Eine dünne Sandschicht, die den Samenkörnern Halt gibt und den Boden an der Oberfläche magerer macht.

So viel Sand kostet normalerweise viel Geld – Geld, von dem wir lieber weitere Pflanzen kaufen. Unser Freund, Naturschutz- und Pflanz-Berater Uwe Truckenmüller, Chef des Pflanzenhofs Beyme, telefonierte – und fand einen Helfer: Detlef Beymann, Chef der Beymann GmbH Sand- und Kieswerke Magdeburg, sagte spontan und unbürokratisch Hilfe zu – und schickte uns den Sand über den Spediteur Mario Kuhnert direkt auf die Fläche. Und zwar kostenlos.

Damit hatten wir nicht gerechnet – ein ganz, ganz herzliches Dankeschön!

Kurz darauf kam Uwe mit einem Kollegen und einem kleinem Radlader, gemeinsam verteilten sie den Sand ganz dünn auf der Fläche, mischten ihn dabei ein wenig mit dem Boden und zogen die Fläche glatt. Zuerst auf der nördlichen Fläche mit den Streuobstbäumen, dann auf der südlichen Teilfläche mit den kniehohen Bäumchen und Sträuchern. Darum ist die Fläche jetzt fast gelb.

In der kommenden Woche kommt Fachmann Uwe Truckenmüller dann noch einmal persönlich und sät die winzigen Samenkörner für die Bienenweide ein.

Wir sind schon so gespannt, wie schön bunt das hier bald wird!

Dickes Dankeschön an Detlef Beymann für die Sandlieferung!
Mit einem kleinen Radlader wird der Sand ganz dünn verteilt
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Es ist vollbracht! Unsere erste Fläche ist
bepflanzt – trotz aller Hindernisse …

Die Sonne stand bereits tief über dem Neustädter See, als die letzten Schläge der Pfahl-Ramme verhallten. Noch ein paar Schaufeln Erde, noch ein paar energische Tritte mit den Arbeitsschuhen, um den Boden über den Wurzeln zu verfestigen. Dann war es geschafft: Unsere beiden ersten Flächen, rechts und links der Oebisfelder Straße, sind bepflanzt!

Keine Pflanzparty, nur Arbeitseinsatz, aber dazu waren neben dem Kernteam rund 30 Helfer erschienen: Kinder sowie Frauen und Männer von 18 bis fast 80 halfen mit. Das stolze Ergebnis: 58 Obstbäume sowie 800 weitere standortheimische und ALB-resistente Bäume, außerdem Dutzende Sträucher haben nun ihre Wurzeln in Magdeburger Erde. Samstag, 14. November – das vorläufige Ende eines Marathon-Laufes.

Aber von Anfang an.

Die ersten Probleme zeigten sich nach der Planierung der Nordfläche. Dabei tauchte am Ende plötzlich eine alte Straße unter dem Untergrund auf: Über 200 Quadratmeter Asphalt und Schotter – zum Pflanzen von Bäumen schlicht untauglich. Die Raupe zog zog eine dünne Erddecke wieder drüber, so dass wir wenigstens eine Bienenweide anlegen können.
Damit war aber zunächst unklar, ob für die Raupe auch noch Zeit sein würde, auch die Südfläche zu bearbeiten, aber Firma Schottstädt und der Raupenfahrer meisterten das.

Die alte Straße war beim Bau der Oebisfelder Brücke Ende der 90er Jahre nicht zurückgebaut, sondern einfach mit Boden abgedeckt worden, aus naturschutzfachlicher Sicht ein höchst zweifelhaftes Vorgehen. Der Ordnung halber haben wir die Stadt noch informiert …

Die am 7. November vorgesehene Pflanzparty war wegen Corona bereits abgesagt. Da traf uns die Nachricht von der Baumschule auch nicht mehr so hart, wie es sonst der Fall gewesen wäre: Wegen der in diesem Jahr sehr langen Vegetationsphase wäre es nicht vernünftig gewesen, die Bäume pünktlich zum 7. November anzuliefern. Wir stimmten zu …

… und nutzten die Zeit an jenem Samstag, um schon mal die Pflanzlöcher zu graben. Auf der Nordfläche ackerte schon früh ein Minibagger, auf dem Erdwall stemmten sich zwei Helfer gegen die Kraft eines Erdbohrers, auf der Südfläche wurden Abstände gemessen, Spaten drangen in die Erde.

Für die Obstbäume auf der Nordfläche schickte die Rothenseer Firma Storck Umweltdienste GmbH uns am Samstagmorgen ganz unbürokratisch einen Minibagger mit Fahrer vorbei – ein ganz herzliches Dankeschön!
Zum Glück war in den letzten Tagen der zuvor sehr schlammige Boden wieder soweit getrocknet, dass der Bagger die Fläche gut befahren konnte: Er hob 46 Löcher für die Obstbäume auf der Südfläche aus, dazu ein paar Dutzend Löcher auf dem Erdwall für weitere Bäume – die Stellen hatten wir zuvor genau ausgemessen und markiert.

Die Buddel-Aktion wie auch die Pflanzung in der Woche darauf – ein Arbeitseinsatz unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, vorher abgesprochen mit dem Sozialministerium, und alle Beteiligten mussten dem Konzept zustimmen: Teams aus jeweils nur zwei Leuten arbeiteten zusammen, Ausnahme nur, wenn mehrere aus einem Haushalt kamen. Alle trugen Maske, jeder ein Schildchen mit der Team-Nummer, natürlich gab es die obligatorischen Anwesenheitslisten.

Am 14. November dann die Pflanzaktion – nach eingeübten Hygiene-Regeln. Masken, das Eintragen in die Listen – alles schon selbstverständlich, gar nicht schlimm. Hart war etwas anderes: der Boden. Auf den Wällen ringsum hatte der Bagger große Löcher gegraben, in die kleine Bäumchen und Büsche gesetzt wurden – dann war die Aufgabe, die Löcher wieder zu schließen. Schwierig!
Die Obstbaum-Teams hatten nicht weniger zu schuften: Die Pfähle, an die die Bäume demnächst angebunden werden, damit sie dem Wind standhalten, mussten in den Boden. Mit einer Ramme. Man muss sich das wie eine dicke Metallhülse zwischen zwei Griffen vorstellen: Die Hülse wird über den Pfahl gestülpt, hochgehoben – und dann mit „Wumms“ auf den Pfahl geschlagen. Das kostet Kraft!
Ehrlich gesagt: Wir hatten gedacht, nachdem die Buddel-Aktion der Vorwoche nach gut vier Stunden beendet war, wären wir nun noch schneller. Nun ja, eben falsch gedacht. Aber:  Wir haben es geschafft, am Ende des Tages war alles bepflanzt.

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Hier macht die Raupe unsere erste Fläche klar

Sie dröhnte und rappelte, schnaufte und quietschte – aber sie ließ sich nicht stoppen. Um kurz nach halb acht begann die Caterpillar D5M am Donnerstag ihr Werk auf der nördlichen Fläche an der Oebisfelder Straße. Einsatz für „Otto pflanzt“! Der Auftrag: Das Gelände modellieren. Die obere Schicht des Bodens musste abgetragen werden – in einer Höhe von 20 Zentimetern. Und das auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern. Wer gut im Kopfrechnen ist, sieht: Da kommt was zusammen – nämlich so um die 800 Kubikmeter Erde – nass, klebrig, voller Wurzeln. Unermüdlich schob das 16 Tonnen schwere Kettenfahrzeug Scholle um Scholle über das Feld, türmte sie zu Erdwällen auf. Stunde um Stunde quietschte sie lauter – aber hielt durch. Und auch der Fahrer, den Firma Schottstädt & Partner auf die Raupe gesetzt hatte, hielt durch: den ganzen Donnerstag und auch am Freitag bis in den Nachmittag, als er eigentlich schon Feierabend gehabt hätte. Nebenbei: Es soll keiner denken, dass die Raupe von Spendengeldern bezahlt würde – die kompletten Arbeitseinsatz hat die Firma uns gespendet. Aber warum dieser Einsatz? Neben den hochstämmigen Apfel- und Birnenbäumen, die hier gepflanzt werden sollen, entsteht hier eine Bienenweide. Das bedeutet: eine Wiese mit vielen kleinen bunten Blühpflanzen. Für Letztere war der Boden zu „fett“ – zu viele Nährstoffe, die nur der Konkurrenz geholfen hätten. Blumenwiese braucht mageren Boden. Die Raupe trug die „Fettschicht“ ab und modellierte daraus Wälle. „Das sieht alles prima aus!“ freute sich unser Pflanzen-Fachmann Uwe vom Pflanzenhof Beyme in Pechau, der auch die Auswahl der Bäume traf, die Pflanzung betreut und für uns ehrenamtlich tätig ist. (Dafür auch an dieser Stelle ein ganz, ganz dickes Dankeschön!) „Die Wälle werden wir mit Sträuchern bepflanzen. Das schützt nicht nur die Bäume, sondern auch die Bienenweide – Insekten haben es nicht gern windig.“ Als Nächstes wird ein Mini-Bagger die Löcher für die Pflanzung der Obstbäume buddeln. Denn der Boden, der nun freigelegt wurde, ist lehmig und so fest, dass wir das mit dem Spaten nicht schaffen würden.
Hartwig (r.) vom Kernteam "Otto pflanzt" erklärt dem Raupenfahrer den Einsatz
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Einheitsrupfen am 03. Oktober

Hallo liebe Baumfreund*innen,

beim Begehen unserer ersten Fläche an der Oebisfelder Straße haben wir festgestellt, dass die Strünke/Wurzeln der Alt-Pflanzen untergepflügt wurden. Diese werden – sobald es wieder feuchter wird – austreiben und die Neupflanzungen (und vor allem die Bienenweide) in Bedrängnis bringen.

Wir rufen aus diesem Grund zum „Einheitsrumpfen“ auf.

Treffpunkt:

Mitbringen:

  • Arbeitshandschuhe
  • Arbeitsschuhe
  • Etwas zu essen und zu trinken
  • Hilfreich wären auch Schubkarren und Spaten

Wir freuen uns auf euch!