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gepflanzte Bäume
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Es ist vollbracht! Unsere erste Fläche ist
bepflanzt – trotz aller Hindernisse …

Die Sonne stand bereits tief über dem Neustädter See, als die letzten Schläge der Pfahl-Ramme verhallten. Noch ein paar Schaufeln Erde, noch ein paar energische Tritte mit den Arbeitsschuhen, um den Boden über den Wurzeln zu verfestigen. Dann war es geschafft: Unsere beiden ersten Flächen, rechts und links der Oebisfelder Straße, sind bepflanzt!

Keine Pflanzparty, nur Arbeitseinsatz, aber dazu waren neben dem Kernteam rund 30 Helfer erschienen: Kinder sowie Frauen und Männer von 18 bis fast 80 halfen mit. Das stolze Ergebnis: 58 Obstbäume sowie 800 weitere standortheimische und ALB-resistente Bäume, außerdem Dutzende Sträucher haben nun ihre Wurzeln in Magdeburger Erde. Samstag, 14. November – das vorläufige Ende eines Marathon-Laufes.

Aber von Anfang an.

Die ersten Probleme zeigten sich nach der Planierung der Nordfläche. Dabei tauchte am Ende plötzlich eine alte Straße unter dem Untergrund auf: Über 200 Quadratmeter Asphalt und Schotter – zum Pflanzen von Bäumen schlicht untauglich. Die Raupe zog zog eine dünne Erddecke wieder drüber, so dass wir wenigstens eine Bienenweide anlegen können.
Damit war aber zunächst unklar, ob für die Raupe auch noch Zeit sein würde, auch die Südfläche zu bearbeiten, aber Firma Schottstädt und der Raupenfahrer meisterten das.

Die alte Straße war beim Bau der Oebisfelder Brücke Ende der 90er Jahre nicht zurückgebaut, sondern einfach mit Boden abgedeckt worden, aus naturschutzfachlicher Sicht ein höchst zweifelhaftes Vorgehen. Der Ordnung halber haben wir die Stadt noch informiert …

Die am 7. November vorgesehene Pflanzparty war wegen Corona bereits abgesagt. Da traf uns die Nachricht von der Baumschule auch nicht mehr so hart, wie es sonst der Fall gewesen wäre: Wegen der in diesem Jahr sehr langen Vegetationsphase wäre es nicht vernünftig gewesen, die Bäume pünktlich zum 7. November anzuliefern. Wir stimmten zu …

… und nutzten die Zeit an jenem Samstag, um schon mal die Pflanzlöcher zu graben. Auf der Nordfläche ackerte schon früh ein Minibagger, auf dem Erdwall stemmten sich zwei Helfer gegen die Kraft eines Erdbohrers, auf der Südfläche wurden Abstände gemessen, Spaten drangen in die Erde.

Für die Obstbäume auf der Nordfläche schickte die Rothenseer Firma Storck Umweltdienste GmbH uns am Samstagmorgen ganz unbürokratisch einen Minibagger mit Fahrer vorbei – ein ganz herzliches Dankeschön!
Zum Glück war in den letzten Tagen der zuvor sehr schlammige Boden wieder soweit getrocknet, dass der Bagger die Fläche gut befahren konnte: Er hob 46 Löcher für die Obstbäume auf der Südfläche aus, dazu ein paar Dutzend Löcher auf dem Erdwall für weitere Bäume – die Stellen hatten wir zuvor genau ausgemessen und markiert.

Die Buddel-Aktion wie auch die Pflanzung in der Woche darauf – ein Arbeitseinsatz unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, vorher abgesprochen mit dem Sozialministerium, und alle Beteiligten mussten dem Konzept zustimmen: Teams aus jeweils nur zwei Leuten arbeiteten zusammen, Ausnahme nur, wenn mehrere aus einem Haushalt kamen. Alle trugen Maske, jeder ein Schildchen mit der Team-Nummer, natürlich gab es die obligatorischen Anwesenheitslisten.

Am 14. November dann die Pflanzaktion – nach eingeübten Hygiene-Regeln. Masken, das Eintragen in die Listen – alles schon selbstverständlich, gar nicht schlimm. Hart war etwas anderes: der Boden. Auf den Wällen ringsum hatte der Bagger große Löcher gegraben, in die kleine Bäumchen und Büsche gesetzt wurden – dann war die Aufgabe, die Löcher wieder zu schließen. Schwierig!
Die Obstbaum-Teams hatten nicht weniger zu schuften: Die Pfähle, an die die Bäume demnächst angebunden werden, damit sie dem Wind standhalten, mussten in den Boden. Mit einer Ramme. Man muss sich das wie eine dicke Metallhülse zwischen zwei Griffen vorstellen: Die Hülse wird über den Pfahl gestülpt, hochgehoben – und dann mit „Wumms“ auf den Pfahl geschlagen. Das kostet Kraft!
Ehrlich gesagt: Wir hatten gedacht, nachdem die Buddel-Aktion der Vorwoche nach gut vier Stunden beendet war, wären wir nun noch schneller. Nun ja, eben falsch gedacht. Aber:  Wir haben es geschafft, am Ende des Tages war alles bepflanzt.

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