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gepflanzte Bäume
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Otto pflanzt!  macht Schule

Ein Besuch bei der Klasse 4b

Beschriftet mit dem eigenen Namen und der Baumart stehen die Töpfe im Klassenraum auf der Fensterbank

Kinder machen nicht das, was wir sagen.
Sondern das, was wir tun.“

Jesper Juul (1948-2019),
dänischer Sozialpädagoge und Sachbuchautor

Die Grundidee von Otto pflanzt!  ist, selbst etwas zu tun, anstatt zu reden – oder darauf zu warten, dass die Politik etwas tut. Denn jeder Mensch kann etwas tun. Das wollten wir zeigen – den Kindern.

Ein Donnerstagmorgen, 9.30 Uhr, Grundschule Stadtfeld an der Albert-Vater-Straße. Wir – Babett und Hendrik – sind verabredet mit der Klasse 4b und ihrer Lehrerin Jeannette Kühnel.

Wir sind doppelt geimpft, ein Test ist auch vorgeschrieben. Die Klasse hat 23 Kinder, drei sind leider krank. Unser Ziel: Wir möchten Mädchen und Jungs zeigen, was Otto pflanzt! macht und erklären, was es mit dem Klimawandel auf sich hat, wie Bäume gegensteuern können. Und: Wir wollen mit den Kindern Bäume pflanzen!

Im Gepäck haben wir: Einen Stick mit unserer Präsentation, zwei Kübel mit Erde, 23 Schaufeln, 23 Töpfe samt Aufkleber zum Beschriften, 23 Bäumchen (Eiche, Eberesche/Vogelbeere, Kornelkirsche) und – jawohl, ein wenig Lampenfieber.

Dann geht’s los, erst ein wenig Theorie, wir stellen uns und unseren Verein kurz vor. Dann reden wir über Bäume. Wie lange braucht ein Baum, bis sein Stamm einen Durchmesser von 30 Zentimetern – also eine Lineal-Länge – hat? Die Kinder überlegen: „Vier Jahre?“ schätzt ein Mädchen. „Sechs Jahre“, glaubt ein Junge. „Vielleicht hundert Jahre?“ fragt eine Schülerin. Das Ergebnis erstaunt sie: Eine Fichte braucht 29 Jahre, eine Kastanie 55 und eine Eiche sogar 75 Jahre …

Wir erklären den Treibhaus-Effekt, eigentlich ein Segen für die Erde, sonst wär’s viel zu kalt, und dass er durch wahnsinnige Mengen Kohlendioxid in der Luft aus dem Ruder läuft. Eine Fotomontage zeigt, was passiert, wenn die Erde 3 Grad wärmer wird: An der Küste stehen 24 Meter hohe Häuser unter Wasser.

Die Kinder sind aufmerksam, stellen Fragen, erzählen, was sie erlebt oder gesehen haben – von gefällten Bäumen in ihrer Nachbarschaft, vom Einpflanzen einiger Eicheln, die Wurzeln geschlagen haben …

Und dann dürfen sie selbst pflanzen! Zuvor beschriftet jedes Kind einen Aufkleber mit seinem Namen und der Baumart. Zwischendurch große Hofpause, dann geht es auf dem Schulhof weiter: Zuerst die Wurzeln beschneiden. Dann die Bäumchen in die Töpfe, die Wurzeln mit Erde bedecken und sorgfältig andrücken, damit sie Wasser aufnehmen können.

In den nächsten Wochen stehen die Bäumchen im Klassenraum, über die Weihnachtsferien wird jedes Kind das eigene Bäumchen zu Hause pflegen. Und im Februar haben wir uns wieder verabredet: Dann fahren wir gemeinsam auf eine Pflanzfläche und setzen die Bäumchen dort ein – gut sichtbar für die Kinder, wenn sie hier vorbeikommen. Für den eigenen Garten dürften die Bäume vermutlich irgendwann doch zu groß sein…

Nachbereitung im Klassenraum, alle waschen sich erst mal die Hände. Wir verteilen noch Flyer und Otto pflanzt!-Buttons. „Das war eine ganz tolle Aktion“, lobt uns Jeanette Kühnel zum Schluss. „Wir möchten uns ganz herzlich bei euch bedanken.“

Diesen Dank geben wir gern zurück: „Ihr seid eine ganz tolle Klasse! Wir bedanken uns bei euch für so viel Aufmerksamkeit und Konzentration, dass ihr alles so prima mitgemacht habt!“

Und dann haben wir noch eine Frage zum Schluss: „Dies war unser erstes Schulprojekt, wir haben so etwas zuvor noch nicht gemacht. Was meint ihr, sollten wir das in anderen Schulklassen wiederholen?“

Die Antwort kommt einstimmg – und laut: „Jaaa!“

Bitte Finger schmutzig machen! Jedes Kind pflanzt einen Baum
Natürlich müssen die Bäumchen zum Schluss sorgfältig gegossen werden
Der Schulhof ist ein prima Platz für Baumpflanzungen!
Nachbereitung im Klassenraum mit Babett (ganz rechts) und Lehrerin Jeannette Kühnel. Die Gesicher der Kinder haben wir aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht.
Schätzt mal: Nach wie vielen Jahren ist ein Baum 30 cm dick?
Die Antworten sind unterschiedlich - und überraschend!