
In Beyendorf-Sohlen, dem südlichsten Stadtteil von Magdeburg, konnten wir am 23. November 2024 den Ortsrand auf mehreren Grundstücken der Familie Maike und Ulrich Schrader mit 1500 einheimischen Gehölzen in 19 Arten aufwerten. Mit unserer Schilderung möchten wir einmal beispielhaft aufzeigen, wie viele Schritte zur Organisation und Umsetzung einer Pflanzung erforderlich sind und wie viele helfende Hände dafür gebraucht werden.
m Frühjahr 2024 musste die geplante Pflanzung zunächst verschoben werden, da die Flächen aufgrund der anhaltenden Regenfälle stark vernässt waren.
Im Sommer besichtigten Maike Schrader und Birgit Schubert-Hilbert die Flächen dann zusammen mit unserem Pflanzenexperten Uwe Truckenmüller: Dabei machte Uwe direkt noch zwei zusätzliche Flächen – aufgeschobene Wällen am Feldrand – aus. Er plante die Bepflanzung und erstellte die Pflanzliste für die Bestellung.


Maike und Ulrich akquirierten tatkräftige Unterstützung in ihrem Umfeld, und sie gewannen Valjet Agolli, den Inhaber des Restaurants-Hotels-Cafés Olymp in Sohlen, für die Mittagsverpflegung!
Das Kernteam nahm im Herbst die Bestellung der Pflanzen, des Rindenmulchs und des Wildschutzzauns vor und organisierte den Aufruf zur Gewinnung weiterer Helferinnen und Helfer. Birgit führte die Fäden für die Organisation zusammen.
Uwe nahm im Pflanzenhof Beyme in Pechau die von den Mitteldeutschen Baumschulen gelieferten Pflanzen entgegen, schlug die wurzelnackten Gehölze ein und versorgte sie bis zum Pflanztag.
Familie Schrader bereitete die Pflanzflächen durch Mähen bzw. das Herausnehmen abgestorbener Bäume aus dem Gehölzstreifen sowie den Auftrag von Sand zur Abmagerung der Blühfläche vor.
Am Donnerstagnachmittag vor der Pflanzung gingen Uwe, Maike, Ulrich, Grit, Felix und Birgit die Flächen ab und markierten bis zum
Sonnenuntergang die konkreten Pflanzpunkte mit Öko-Sprühfarbe, damit später für alle klar ist, wo gebuddelt werden soll. Eiskalter Wind strich über die Flächen.
Am sonnigen Samstagmorgen waren rund 40 Menschen früh auf den Beinen, um die Pflanzung umzusetzen: Uwe nahm die Pflanzen in Pechau heraus, stellte sie zusammen, verlud sie und lieferte sie wie auch das Saatgut für die Blühfläche nach Beyendorf-Sohlen. Dort wies er die Leute auf den einzelnen Pflanzflächen ein und verteilte die Pflanzen entsprechend seiner Planung auf den Flächen.
Hendrik versorgte die Helfer:innen mit der durch Otto pflanzt! bereitgestellten Ausrüstung: Spaten, Handschuhe, Schubkarren und Eimer.
An der Kreisstraße nahe der Johanniter-Kita grüßen zukünftig 3 Winterlinden-Hochstämme. Diesen Wunsch erfüllte sich Familie Schrader mit einer Spende. Max Magowski unterstützte per Bagger aus dem Maschinenpark der Landwirtschaft Schrader beim Aushub der großen Pflanzlöcher für die jungen Bäume.

In unmittelbarer Nachbarschaft nahe der Straße wurde eine zweireihige Hecke gepflanzt und mit der Einsaat eines blühenden Saums ergänzt.
Weiterführend, Richtung Sülze, wurden die zwei Wälle am Feldrand bepflanzt und in einem vorhandenen Gehölzstreifen die Verluste der letzten heißen Sommer durch Lückenbepflanzungen ergänzt.

Die größte Pflanzfläche flankiert die Südseite der Sülze. Eine Besonderheit dieser Fläche ist ihr wechselfeuchter Standort. Birgit nahm dort mit zwei weiteren Frauen (Grit und Carina) am Samstagmorgen die noch fehlenden Markierungen vor.
Felix und Ralf lieferten die Pfosten für den Wildschutzzaun, legten sie mit weiteren Helferinnen und Helfern aus und brachten sie in den Boden. Für diese größere zusammenhänge Fläche war ein Schutz gegen Wildverbiss sinnvoll möglich.
Das Pflanzen in dem nassen, schweren Boden bot hier eine besondere Herausforderung. Aber das sonnige, milde Wetter und der Gedanke, gemeinsam etwas Positives zu bewirken, trugen die gute Stimmung bis zum Schluss.
Mittags gab es zur Stärkung eine leckere Suppe vom Restaurant Olymp, ergänzt durch Familie Schrader mit warmen und kalten Getränken, Kuchen, Süßem …
Firma Rasch lieferte den Rindenmulch, den Joost Schrader zunächst per Radlader den verschiedenen Flächen zuteilte, wo er von den Helfer:innen auf die einzelnen Pflanzen verteilt wurde.
Um ca. 15 Uhr war die Arbeit an diesem Tag getan und die Letzten machten sich glücklich auf den Heimweg.
In den darauffolgenden Tagen pflanzte Familie Schrader noch rund 120 Gehölze, die auf den vorgesehenen Flächen keinen Platz gefunden hatten, auf einer weiteren Fläche und brachte das Knotengeflecht an den vorbereiteten Zaunpfosten an. Und Arbeit wird es für sie auch in den nächsten Jahren geben, von der Bewässerung bis zur fachgerechten Mahd der Blühfläche.

Ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten!